Die Städte Dortmund und Hamm und den Kreis Unna verbindet seit Jahrhunderten weit mehr als eine rein geografische Nachbarschaft. Enge Kultur-, Wirtschafts- und Infrastrukturbeziehungen, die sich beständig weiterentwickelt haben, sowie ausgeprägte Pendler-Bewegungen spiegeln auch heute den engen Verflechtungsgrad im westfälischen Ruhrgebiet wider. Hier zählen keine kommunalen Grenzen – gelebt und gearbeitet wird in regionalem Selbstverständnis.
Dieses stärken die Städte Dortmund und Hamm mit einer im Rahmen der Wasserstoffkonferenz 2022 unterzeichneten Kooperationsvereinbarung. Der Kreis Unna ist als Mitgesellschafter der in Hamm ansässigen Wasserstoffallianz ebenfalls Unterzeichner der Kooperation auf dem Gebiet der Wasserstoffwirtschaft.
Diese Kooperation unterstreicht die Haltung der Städte Dortmund und Hamm sowie des Kreises Unna auf institutioneller Ebene. Hiermit ist der strategische Rahmen abgesteckt und eine abgestimmte und transparente Arbeitsgrundlage für zukünftige gemeinsame Projekte gelegt, insbesondere beim Thema Wasserstoff. Die Kooperationsvereinbarung versteht sich dabei als Grundlage, die auch von Dritten, insbesondere Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft, genutzt werden kann. Sie ist zugleich Quelle der Inspiration und Motivation zur gemeinsamen Zukunftsgestaltung.
Die Oberbürgermeister der Städte Dortmund und Hamm sowie der Landrat des Kreises Unna sind sich einig, dass die Region Westfalen nur gemeinsam erfolgreich sein wird. Gemeinsam veranstalten die beiden Städte und der Landkreis daher auch die „Westfälische Wasserstoffkonferenz“. Bei der diesjährigen Ausgabe, die im November im Innovationszentrum Hamm mit rund 150 Gästen stattfand, standen Austausch und Diskussion über die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Wasserstoff im Fokus.
„Wir freuen uns, dass so viele Unternehmen, Institutionen und Expert:innen aus der Wissenschaft den Weg zur Westfälischen Wasserstoffkonferenz nach Hamm gefunden haben. Kleine und mittlere Unternehmen sind, neben den großen Energieversorgungsunternehmen, die Treiber für den Wasserstoffhochlauf“ erklärt der Oberbürgermeister der Stadt Hamm Marc Herter. So sei man dem Ziel, in der Region eines der bundesweit größten Netzwerke der Wasserstoffwirtschaft entstehen zu lassen, erneut ein gutes Stück näher gekommen.
Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal sieht große Vorteile in der Zusammenarbeit in der Region: „Südwestfalen, Ostwestfalen, der westfälische Teil des Ruhrgebiets sind ökonomisch und technologisch stark verflochten. Wir sind eine der absoluten Exportregionen Deutschlands. Die Krisen der letzten Jahre haben uns aber gezeigt, dass wir diese regionale Vernetzung noch viel weiter vorantreiben müssen. Gerade bei den Themen Energie, Logistik, Wertschöpfungsketten und Fachkräftemangel wird die Arbeitsteilung in der Heimatregion immer wichtiger. Wir ergänzen uns hier an vielen Stellen und müssen das gemeinsam auf die Straße bringen. Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam nur gewinnen können.“
Der Kreis Unna ist Mitgesellschafter der in Hamm ansässigen Wasserstoffallianz Westfalen und Mitunterzeichner der Kooperationsvereinbarung. Auch Landrat Mario Löhr bekräftigt das gemeinsame Engagement: „Die westfälische Kooperation auf dem Gebiet Wasserstoff unterstreicht: Das Gemeinsame fängt mit der Infrastruktur und Industrieflächen an und da sind wir Kommunen entscheidende Akteure. Früher waren es Handelsstraßen, heute sind es Wasserstoffleitungen, Gleise und Häfen, die wir gemeinsam nach vorne bringen werden. Das bringt Wachstum, Arbeitsplätze und neue Perspektiven.“
„Wenn Wasserstoff morgen eine tragende Säule für die Wirtschaft sein soll, müssen wir heute das notwendige Fundament legen“, so Stefan Schreiber, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund, deren Bezirk die Städte Dortmund, Hamm und den Kreis Unna umfasst: „Das westfälische Ruhrgebiet verfügt zwar über die notwendigen Startvoraussetzungen, jedoch ist die Nutzung von Wasserstoff in Industrie und Transportwirtschaft noch mit vielen Fragezeichen, Herausforderungen und auch Hindernissen verbunden. Deshalb ist aus Sicht der IHK die regionale Einigkeit und Zusammenarbeit der Stakeholder unverzichtbar, um die Wirtschaft bestmöglich unterstützen zu können.“